
© Justine Obika
Oluwabukunmi Olukitibi
- Fellow 2024
- Performance-Künstlerin, Tänzerin, Lehrerin und Community-Engagerin aus Abuja, Nigeria
- Kooperationspartner: Don Sen Folo (Bankoumana, Mali)
Oluwabukunmi Olukitibi (sie/ihr) ist eine Performance-Künstlerin, Tänzerin, Lehrerin und Community-Aktivistin aus Nigeria. Sie ist künstlerische Leiterin von Hearts Heartist und Kuratorin/Festivalleiterin von ÌMÍ. In ihrer Praxis beschäftigt sie sich mit dem Atem als Mittel zur Erforschung der Überschneidung von Bewegung, Raum, Erinnerung, Verbindung zwischen Menschen und dem inneren Selbst – eine Reflektion darüber, wie wir uns in der Welt bewegen und diese bewohnen. Ihre Arbeit eröffnet eine freiheitliche Vision einer Zukunft, in der Gemeinschaft und Kreativität gedeihen.
Im Rahmen des Fellowships wird sich Oluwabukunmi mit der Arbeit der Gruppe Don Sen Folo aus Mali beschäftigen, die von Lassina Koné gegründet wurde. Das Konzept von Don Sen Folo zur Beziehung zwischen Bewegung, Raum und Menschen empfindet Oluwabukunmi als besonders interessant; es entspricht ihrer Offenheit im Hinblick auf Interaktion, Entdeckung und Vorstellungskraft. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, strukturelle und organisatorische Kompetenzen zu erwerben, ihr Wissen über die Interaktion im öffentlichen Raum zu erweitern und Einblicke in Lassinas Denk- und Schaffensprozess zu erhalten. Darüber hinaus wird Lassinas Umgang mit Raumvorstellungen und der Erschaffung von Raum Oluwabukunmi die Möglichkeit geben, ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie mit diesem Ansatz menschliche Gefühle vermittelt und spezifische Realitäten dargestellt werden können.
"Wir haben uns für Oluwabukunmi Olukitibi aus Nigeria entschieden, weil dieses Fellowship nicht nur für Kooperationspartner:in und Stipendiat:in ausgesprochen bedeutungsvoll ist, sondern auch für den sozialen Aspekt der Koexistenz, der Vernetzung und Integration über kulturelle, ethnische, und Landesgrenzen hinweg. Interessant an dieser Auswahl ist auch, dass Nigeria gemeinhin als die Supermacht Afrikas betrachtet wird und Mali als Land, das mit einer Vielzahl sozialer Probleme zu kämpfen hat. Olukitibi lässt sich jedoch von solchen Vorstellungen von Über- oder Unterlegenheit nicht blenden, vielmehr ist sie überzeugt davon, dass mit der Kunst bestehenden Vorurteilen und Unwissenheit begegnet werden kann. Mit diesem Fellowship wird dem Bestreben Rechnung getragen, Menschen über Generationen, ethnische Zugehörigkeiten und Stammes- bzw. Landesgrenzen hinweg zusammenzuführen. Überdies ergeben sich für die am Fellowship Beteiligten, da sie aus verschiedenen Ländern kommen, neue Möglichkeiten der Vernetzung. Ein Fellowship ist nicht hierarchisch angelegt, vielmehr soll es für beide Seiten bereichernd sein. So kann beispielsweise die Kooperationspartner:in die Stipendiat:in in ihr Land einladen, um wichtige Kontakte zu knüpfen und Zukunftsperspektiven zu eröffnen."
- Aus der Jury-Begründung