
Foto: Mayra Wallraff © Robert Ssempijja und Mayra Wallraff
Robert Ssempijja
- Fellow 2022
- Tänzer und Choreograf aus Uganda
- Kooperationspartner: Serge Aimé Coulibaly
Robert Ssempijja ist ein zeitgenössischer Künstler und Tänzer aus Uganda, dessen Praxis von der Ära des Postkolonialismus und der Dekolonisierung geprägt ist. Ssempijjas Arbeit besteht aus Forschungsprojekten, die sich in Tanzfilmen, Installationen und Performances niederschlagen. Um in Ostafrika eine Bühne und einen Diskursraum zu schaffen, in der sich Tanzkünstler:innen treffen und austauschen können, gründete er die Organisation Dance Revolution East Africa (UGA). Als Tänzer hat er mit dem Uganda National Contemporary Ballet, der Kompanie Christoph Winkler (GER) und dem GRIPS Theater (GER) zusammengearbeitet.
Im Rahmen seines Stipendiums wird Robert mit dem international anerkannten Tänzer und Choreografen Serge Aimé Coulibaly zusammenarbeiten. Coulibalys zeitgenössischer Tanz ist von post-kolonialen Themen geprägt und leitet sich aus Gefühlen, wie auch von Reflexion und Hoffnung ab. Robert ist insbesondere an Coulibalys schöpferischen Prozess interessiert und möchte durch die Zusammenarbeit während des Fellowships seine eigene künstlerische Perspektive und Praxis vertiefen, erweitern und umgestalten. Während seines Stipendiums wird Robert seinen Kooperationspartner beim Entstehungsprozess seiner neuen Produktion „C'est la Vie“ für sein Ensemble Faso Danse Théâtre (BFA) begleiten.
Roberts Berichte
„Der menschliche Körper, als ein Archiv von Informationen, welcher durch Bewegung aktiviert wird, inspiriert Robert in seiner künstlerischen Arbeit. Er ist auf der Suche nach einer 'regenerativen Kunstpraxis', die sich von ausbeuterischen und imperialen Beziehungen entfernt. Durch den Tanz schlägt er eine Brücke zwischen der verzerrten Vergangenheit und der digitalen Gegenwart. Das Stipendium bringt ihn in Kontakt mit dem parallelen Werdegang von Serge Aimé Coulibaly, einem afrikanischen Vorbild, der in Belgien und Burkina Faso choreografiert. Für Robert wird dies eine wertvolle Erfahrung sein, Serges kreativen Prozess für ein neues Werk zu verfolgen. Diese gemeinsame Zeit wird eine transformative Reise zur Selbstverwirklichung für Roberts persönliche kreative Entwicklung sein.“
- Aus der Jury-Begründung