Haman Mpadire

Fellow 2023
Künstler, Performance-Macher und Tanzpädagoge aus Uganda
Kooperationspartnerin: Nora Chipaumire (NYC, USA / Harare, Simbabwe)

Haman Mpadire ist ein Künstler, Performer und Tanzlehrer, der im östlichen Uganda geboren wurde und ursprünglich zum Busoga-Stamm gehört. Er schloss sein Studium mit einem Diplom in zeitgenössischem Tanz an der École des Sables und einem Masterabschluss in Choreographie an der CCN - Paul Valery University, Montpellier (Frankreich) ab. Er besitzt ein danceWEB-Stipendium und ist ein Laureat des Visa for Creation-Programms am Französischen Institut in Paris. In seiner künstlerischen Praxis verwendet er den Körper als Medium, um die Präsenz unsichtbarer Entitäten im umgebenden Raum auszudrücken. Zusätzlich erforscht Haman animistische Vorstellungen des antiken Busoga-Königreichs und darüber hinaus sowie komplexe Beziehungen zwischen Identität, Sichtbarkeit und Kolonialismus in Bezug auf schwarze afrikanische Körper. Wir treten unumwunden mit der Freude unserer Vorfahren in die schwarze Zukunft ein.

Im Rahmen seines Stipendiums wird Haman der Arbeit der in Simbabwe geborenen und in New York ansässigen Künstlerin Nora Chipaumire folgen. Chipaumires Arbeit hat Stereotypen über Afrika und den schwarzen darstellenden Körper, Kunst und Ästhetik herausgefordert und angenommen. Haman ist daran interessiert, Chipaumires Denkweise, ihr Verständnis von animistischen Körperpraktiken sowie ihren Prozess der Schaffung einer groß angelegten Produktion kennenzulernen. Während seines Aufenthalts bei Chipaumire wird Haman ihre Arbeit nhaka verfolgen, eine Kartografie der animistischen Körperpraktiken, und er wird auch am Entstehungsprozess ihres neuen Werkes Nehande teilnehmen, einer Oper, die die Legende eines mächtigen Geistes erforscht, der von den Shona verehrt wird.

"Haman ist ein junger aufstrebender Künstler, dessen starke, mutige und einzigartige Ausdrucksweise uns besonders beeindruckt hat. Hamans Zusammenarbeit mit Nora Chipaumire in Simbabwe ist eine einzigartige Gelegenheit für ihn, seine Forschung zum Animismus und zur Dekolonisierung des schwarzen Körpers zu erweitern. Wir sind überzeugt, dass dies eine wunderbare Zusammenarbeit und ein wichtiger Süd-Süd-Austausch zwischen zwei Tanzkünstlern sein wird."
Aus der Jury-Begründung