Danilo Andrés
- Fellow 2024
- Tänzer:in, Choreograf:in und bildende:r Künstler:in aus Berlin, Deutschland
- Kooperationspartnerin: Veza Fernandez (Wien, Österreich)
Danilo Andrés (dey/deren) ist Tänzer:in/Choreograf:in und Künstler:in und lebt in Berlin. Danilos Arbeiten im visuellen und akustischen Genre sowie der Performancekunst weisen durch die Einbeziehung verschiedener Mittel wie beispielsweise skulpturalen Kopfbedeckungen, Kostümen, Fotografie und Video seit jeher Verknüpfungen untereinander auf. Seit 2014 arbeitet dey als Tänzer:in in Kooperation mit anderen Choreograf:innen wie Felix Ruckert und Okwui Okpokwasili. 2023 hat Danilo die Soloperformance Bicho Raro im Rahmen der Tanztage Berlin in den Sophiensaelen präsentiert. In Solostücken bringt Danilo darüber hinaus die vielfältigen Fähigkeiten als bildende:r Künstler:in, Performer:in und Choreograf:in zum Ausdruck, um die Entwicklung des Körpers im queeren Kontext zu erforschen. Seit 2024, unterrichtet dey im Tanzquartier Wien, wo im Rahmen der Klasse Practices of Animation of the Matter diese Thematik ebenfalls Forschungsgegenstand ist.
Während des Fellowship werden Danilo Andrés und Veza Fernandez die Ästhetik der Monstrosität von gutturalen Stimmlauten und Schreien erkunden sowie auch deren Potenzial, die Grenzen zwischen dem Menschlichen und Nicht-Menschlichen aufzulösen. In der Performancekunst und Praxis gilt Danilos Interesse insbesondere der Überschneidung von Gesangstechniken aus Punk und Metal mit dem gutturalen Gesang, wie er in historischen ritualistischen und magischen Kontexten verwurzelt ist, darunter Fry Screams und False Chord Screams, tibetanischer Kehlkopfgesang und Mantras. Wesentlich ist für Danilo dabei der Aspekt der Wiederholung – vergleichbar mit dem Mantra – und dessen dynamischem Potenzial, im Körper gleichermaßen Gesang und Tanz heraufzubeschwören. Das Fellowship wird von der Produktions- und Spielstätte brut Wien unterstützt.
"Danilo Andrés ist tief in das historische Vermächtnis eingetaucht, um dem zeitgenössischen Tanz auf diese Weise neues Leben einzuhauchen. Die Beschäftigung mit gutturalen und ritualistischen Ausdrucksformen und unterschiedlichen Ausprägungen des Schreis zieht sich wie ein roter Faden durch die choreografische Verflechtung der Tanzperformances von Danilo Andrés. Durch das Fellowship wird eine Zusammenarbeit mit Veza Fernandez ermöglicht, einer Künstlerin, die die Grenzen der vokalen Performancekunst auf neue Weise auslotet. Danilo erhofft sich von dieser Begegnung neue Einsichten und einen Zugang zur vokalen Underground-Performancekunst im europäischen Kontext. Durch das Spannungsverhältnis zwischen Performancekunst und der Praxis von Live-Tanzperformances eröffnen sich neue Horizonte, durch die Danilo bei der Rückkehr nach Berlin auf ein neues Instrumentarium und Repertoire vokaler-physischer Möglichkeiten zurückgreifen können wird."
- Aus der Jury-Begründung